Joseph Urban. Architekt und Illustrator in Österreich und Amerika
Der 1872 in Wien geborene und hier an der Akademie der bildenden Künste ausgebildete Architekt und Illustrator war Mitglied des Wiener Künstlerhauses. 1900 wurde Joseph Urban Gründungsmitglied des Hagenbundes, dessen Präsident er zeitweilig bis 1908 war und für den er rund 30 Ausstellungen gestaltete. Die architektonischen Hauptwerke seiner Wiener Zeit sind der Rathauskeller (1898), die in den 1960er-Jahren abgerissene Ausstellungshalle des Hagenbundes in der Zedlitzgasse (1901) und die Kaisertribüne für den Huldigungsfestzug (1908). Gemeinsam mit seinem Schwager, Heinrich Lefler, illustrierte Urban zahlreiche Bilderbücher und schuf mehrere Ausstattungen für die großen Wiener Bühnen. 1911 emigrierte er in die USA, wo er als Architekt vornehmer Villen (z.B.: Mar-a-Lago in Florida (1926)), Restaurants und Clubs sowie u.a. als Ausstattungschef der Metropolitan Opera in New York zum Mitbegründer des American Art déco avancierte. Darüber hinaus war Joseph Urban Erstbesitzer einiger Gemälde von Gustav Klimt und etablierte die Wiener Werkstätte im US-amerikanischen Raum. In Wien nahezu vergessen, starb er 1933 in New York.
Die Anmeldung zu diesem Vortrag ist bis 21. März 2023 möglich.
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Dr. Markus Kristan, Studium der Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte an der Universität Wien. Anschließend Mitarbeit am österreichischen Denkmalkurzinventar (Dehio) und Lehrtätigkeit an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt, Wien. 1993 bis 2022 Kurator der Architektursammlung der Albertina, Wien. Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Sammlung Kamm im Kunsthaus Zug, Schweiz. Zahlreiche Publikationen zur österreichischen Architekturgeschichte und Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts.
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